Tränen und Glück finden sich in der Stille…

Geschichten




Das magische Bankkonto!

Stell‘ Dir vor, Du hast bei einem Wettbewerb den folgenden Preis gewonnen: Jeden Morgen, stellt Dir die Bank 86.400 Euro auf Deinem Bankkonto zur Verfügung.
Doch dieses Spiel hat – genau wie jedes andere – auch gewisse Regeln.

Die erste Regel lautet:
 Alles was Du im Laufe des Tages nicht ausgegeben hast, wird Dir wieder weggenommen, Du kannst das Geld nicht einfach auf ein anderes Konto überweisen, Du kannst das Geld nur ausgeben. Aber jeden Morgen, wenn Du erwachst, stellt Dir die Bank erneut 86.400 Euro für den kommenden Tag auf Deinem Konto zur Verfügung.

Die zweite Regel ist:
Die Bank kann das Spiel ohne Vorwarnung beenden, zu jeder Zeit kann sie sagen: Es ist vorbei, das Spiel ist aus. Sie kann das Konto schließen, und Du bekommst kein neues mehr.

Was würdest Du tun?
Du würdest Dir alles kaufen, was Du möchtest? Nicht nur für Dich selbst, auch für alle anderen Menschen, die Du liebst?
 Vielleicht sogar für Menschen, die Du nicht einmal kennst, da Du das nie alles für Dich alleine ausgeben könntest ? In jedem Fall aber würdest Du versuchen, jeden Cent so auszugeben, dass Du ihn bestmöglich nutzt, oder?
Weißt Du, eigentlich ist dieses Spiel Realität.

Jeder von uns hat so eine „magische Bank“. Wir sehen sie nur nicht, denn die Bank ist die Zeit. Jeden Morgen, wenn wir aufwachen, bekommen wir 86.400 Sekunden Leben für den Tag geschenkt, und wenn wir am Abend einschlafen, wird uns die übrige Zeit nicht gut geschrieben. Was wir an diesem Tag nicht gelebt haben, ist verloren, für immer verloren. Gestern ist vergangen. Jeden Morgen beginnt sich das Konto neu zu füllen, aber die Bank kann das Konto jederzeit auflösen, ohne Vorwarnung.

Was machst Du also mit Deinen täglichen 86.400 Sekunden?
Sind sie nicht viel mehr Wert als die gleiche Menge in Euro?

Also fang an, Dein Leben zu leben!

 ~Unbekannt~

… herzliche Grüße Elke




Die wahre Geschichte über den Weihnachtsmann:



1. Keine bekannte Spezies der Gattung Rentier kann fliegen. Aber es gibt 300.000 Spezies von lebenden Organismen, die noch klassifiziert werden müssen, und obwohl es sich dabei hauptsächlich um Insekten und Bakterien handelt, schließt dies nicht mit letzter Sicherheit fliegende Rentiere aus, die nur der Weihnachtsmann bisher gesehen hat.

2. Es gibt 2 Milliarden Kinder (Menschen unter 18) auf der Welt. Aber da der Weihnachtsmann (scheinbar) keine Moslems, Hindu, Juden und Buddhisten beliefert, reduziert sich seine Arbeit auf etwa 15% der Gesamtzahl – 378 Millionen Kinder (laut Volkszählungsbüro). Bei einer durchschnittlichen Kinderzahl von 3,5 pro Haushalt ergibt das 91,8 Millionen Häuser. Wir nehmen an, dass in jedem Haus mindestens ein braves Kind lebt.

3. Der Weihnachtsmann hat einen 31-Stunden-Weihnachtstag, bedingt durch die verschiedenen Zeitzonen, wenn er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Damit ergeben sich 822,6 Besuche pro Sekunde. Somit hat der Weihnachtsmann für jeden christlichen Haushalt mit braven Kindern 1/1000 Sekunde Zeit für seine Arbeit: Parken, aus dem Schlitten springen, den Schornstein runterklettern, die Socken füllen, die übrigen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilen, den Schornstein wieder raufklettern und zum nächsten Haus fliegen.

Angenommen, dass jeder dieser 91,8 Millionen Stops gleichmäßig auf die ganze Erde verteilt sind (was natürlich, wie wir wissen, nicht stimmt, aber als Berechnungsgrundlage akzeptieren wir dies), erhalten wir nunmehr 1,3 km Entfernung von Haushalt zu Haushalt, eine Gesamtentfernung von 120,8 Millionen km, nicht mitgerechnet die Unterbrechungen für das, was jeder von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun muss, plus Essen usw. Das bedeutet, daß der Schlitten des Weihnachtsmannes mit 1040 km pro Sekunde fliegt, also der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste von Menschen gebaute Fahrzeug auf der Erde, der Ulysses Space Probe, fährt mit lächerlichen 43,8 km pro Sekunde. Ein gewöhnliches Rentier schafft höchstens 24 km pro STUNDE.

4. Die Ladung des Schlittens führt zu einem weiteren interessanten Effekt. Angenommen, jedes Kind bekommt nicht mehr als ein mittelgroßes Lego-Set (etwa 1 kg), dann hat der Schlitten ein Gewicht von 378.000 Tonnen geladen, nicht gerechnet den Weihnachtsmann, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird. Ein gewöhnliches Rentiere kann nicht mehr als 175 kg ziehen. Selbst bei der Annahme, dass ein „fliegendes Rentier“ (siehe Punkt 1) das zehnfache des normalen Gewicht’s ziehen kann, braucht man für den Schlitten nicht acht oder vielleicht neun Rentiere. Man braucht 216.000 Rentiere. Das erhöht das Gewicht – den Schlitten selbst noch nicht einmal eingerechnet – auf 410.400 Tonnen. Nochmals zum Vergleich: das ist mehr als das vierfache Gewicht der Queen Elizabeth.

5. 410.400 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 1040 km/s erzeugt einen ungeheuren Luftwiderstand – dadurch werden die Rentiere aufgeheizt, genauso wie ein Raumschiff, das wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Das vorderste Paar Rentiere muss dadurch 16,6 Trillionen Joule Energie absorbieren. Pro Sekunde. Jedes. Anders ausgedrückt: sie werden praktisch augenblicklich in Flammen aufgehen, das nächste Paar Rentiere wird dem Luftwiderstand preisgegeben, und es wird ein ohrenbetäubender Knall erzeugt. Das gesamte Team von Rentieren wird innerhalb von 5 Tausendstel Sekunden vaporisiert. Der Weihnachtsmann wird währenddessen einer Beschleunigung von der Größe der 17.500-fachen Erdbeschleunigung ausgesetzt. Ein 120 kg schwerer Weihnachtsmann (was der Beschreibung nach lächerlich wenig sein muss) würde an das Ende seines Schlittens genagelt – mit einer Kraft von 20,6 Millionen Newton.

Damit kommen wir zum Schluss: Wenn der Weihnachtsmann irgendwann einmal die Geschenke gebracht hat, ist er heute tot.
Jetzt kennst auch Du die Wahrheit.
Unbekannt


Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht Dir herzlich Elke



 


Aus dem Tagebuch eines
wirklich bösen Menschen!

Also, es begann eigentlich ganz einfach: Ich wollte meinen Freund Lutz anrufen und wählte seine Nummer.

Ein Teilnehmer meldete sich und ich sagte:“Guten Tag, mein Name ist Michael Schmitz.“ – „Oh, ich würde gerne mit Lutz Müller sprechen.“

Daraufhin wurde der Hörer einfach aufgeknallt. Ich war fassungslos, wie konnte jemand nur so unhöflich sein.

Ich verglich die Nr. noch mal mit meinem Adressbuch und stellte fest, dass ich nur eine Ziffer vertauscht hatte. Ich rief also noch mal die falsche Nummer an, wartete bis der Ignorant sich meldete und brüllte in den Hörer: „Sie sind ein ARSCHLOCH!“ und knallte dann ebenfalls den Hörer auf.

Danach fühlte ich mich wirklich besser. Ich nahm den Zettel, schrieb ARSCHLOCH hinter die Nummer und legte ihn in meine Schublade. Nun, immer wenn es mir schlecht ging oder ich mich geärgert hatte, rief ich das Arschloch an, brüllte in den Hörer und legte sofort wieder auf. Ein gigantisches Gefühl.

Am Ende des Jahres führte die Telefongesellschaft ein Nummernerkennungssystem ein. Ich war ziemlich geschockt, wie sollte ich so unerkannt meine Anrufe weiterführen können.

Ich überlegte und überlegte und rief abermals das Arschloch an und sagte: „Guten Tag, ich rufe von der Telefongesellschaft an, sind Sie mit dem Nummernerkennungssystem bereits vertraut?“ Das Arschloch sagte nein, und ich brüllte in den Hörer: „….weil Sie ein Arschloch sind!“ Damit war meine Welt wieder in Ordnung.

An einem schönen sonnigen Tag fuhr ich in die Stadt zum Einkaufen… Viele Parkplätze waren belegt. Ich sah eine Frau, die unglaublich lange brauchte, um ihr Auto aus einer Parklücke rückwärts herauszufahren, aber ich entschloss mich, zu warten, in Aussicht auf einen schönen Parkplatz.

Plötzlich kam von der anderen Seite ein schwarzer BMW angerast und schnappte mir den schönen Parkplatz vor der Nase weg. Ich stieg aus und war sehr wütend und rief dem Fahrer zu, dass dies mein Parkplatz sei. Er ignorierte mich vollkommen und ging einfach weg. So ein Arschloch.

Doch dann entdeckte ich ein Schild hinter seiner Scheibe, dass er den Wagen verkaufen wollte. Zu meiner Freude hatte er seine Telefonnummern und seinen Namen drauf geschrieben.

Nun hatte ich schon zwei Arschlöcher, die ich anrufen konnte, wenn ich mich über etwas geärgert hatte. Was ein königlicher Spaß.

Nach einer Weile war es nicht mehr so schön, bei den Arschlöchern anzurufen und ich wollte mal etwas Neues ausprobieren.

Ich rief also Arschloch 1 an und brüllte in den Hörer: „Sie ARSCHLOCH!“ und legte dann aber nicht auf.

Er sagte: „Unterlassen Sie diese Anrufe.“

Ich sagte: „Nein.“

Er sagte: „Wo wohnen Sie?“

Ich sagte: „Ich wohne am Gustav-Heinemann-Ufer und heiße Leo Bauer. Mein schwarzer BMW steht vor der Tür.“

Das Arschloch sagte: „Lauf Dich schon mal warm, Kumpel, ich komme gleich vorbei.“

Dann rief ich das zweite Arschloch an und brüllte wieder meinen Spruch in den Hörer und legte auch hier nicht auf.

Leo Bauer fragte auch mich: „Wer bist Du, Du Penner, lass die Scheiße bleiben.“

Ich sagte, dass wir uns gleich kennen lernen würden, denn ich würde bei ihm vorbeikommen.

„Prima“, sagte er, „dann kann ich Dir ja gleich mal richtig aufs Maul hauen für Deine Unverschämtheiten.“

„Ich freue mich“, sagte ich ihm.

Dann rief ich bei der Polizei an und sagte, dass mein Name Leo Bauer sei und ich am Gustav-Heinemann-Ufer wohnen würde. Ich würde von meinem schwulen Freund bedroht und der stehe schon vor der Tür, um mich umzubringen.

Dann fuhr ich zum Gustav-Heinemann-Ufer und sah zu, wie die beiden Arschlöcher sich richtig vermöbelten, bis die Polizei kam und beide festnahm. Das war eine der geilsten Freuden in meinem Leben!!!!

Und was lernen wir daraus?

Sei immer freundlich am Telefon, schnappe anderen Leuten nicht den Parkplatz weg und schreibe nie, nie, nie Deine Telefonnummer an Deine Autoscheibe. Dann kann eigentlich nix passieren…

 In diesem Sinne einen wunderschönen Donnerstag…

herzlich Elke

 

Den Link hat mir Petra zu Ihrem Kommentar mitgeschickt. Passt wirklich wie Faust auf Gretchen :-) – aber daran denken; vor anklicken bitte meinen Player ausschalten.    

  Es ist geil ein Arschloch zu sein… 

 



WG16-17-7-11



Liebe Freunde und Besucher,

ganz herzlich möchte ich mich für Eure lieben Kommentare bedanken.
Natürlich auch für die E-Mails, die mir gesandt wurden. Irgendwie haben sie
mich aber auch verunsichert, was die Schließung meiner Seite betrifft. Nach
Abwägung des  „Für und Wider“ und nach
einem längeren Gespräch mit meiner Tochter, habe ich mich entschlossen, die
nächste Zeit noch abzuwarten und zu sehen wie es dann weitergeht. Ich weiß aber
nun, dass es für mich kein vorübergehendes schließen gibt – entweder ganz oder
gar nicht – und das will gut überlegt sein, denn die 6 Jahre, die ich jetzt
dabei bin sind nicht so einfach zu vergessen. In der Zeit habe ich Gutes und
weniger Gutes hier erlebt, aber das Gute überwiegt. Auch Freunde habe ich
gefunden die mir sehr ans Herz gewachsen sind und mit denen ich so manche
schöne Gespräche hatte und habe.

Bevor ich zu meinem Wochenendgruß komme möchte ich noch etwas richtig
stellen; ich meinte nicht, dass ich aufgegeben habe was meine Krankheit angeht,
das würde ich nie, denn irgendwie ist das Leben so einzigartig, dass es sich
lohnt zu kämpfen, aber meine Kraft reicht nicht mehr aus, weil sich immer mehr
Schicksalsschläge in kürzester Zeit eingestellt haben. Mein Kopf gleicht einem
Labyrinth in dem die Gedanken nur so herumwirbeln und mir kaum Platz lassen für
meine Fantasien. Es fällt mir zurzeit schwer Texte zu schreiben oder Bilder zu
gestalten, weil immer wieder die Schwierigkeiten dazwischen funken. Jeden Tag etwas
Neues, dass geregelt werden muss – egal wie es mir gesundheitlich geht. Dadurch
stehe ich unter einem enormen Druck, denn ich habe ja nur die Option per
Telefon; Mail oder Fax zu agieren. Natürlich merke ich auch, dass meine
Krankheit mit ziemlich schnellen Schritten mehr und mehr Besitz von mir
ergreift und ich genau weiß, dass es bei dieser Krankheit auch nie anders
werden kann. Doch damit habe ich mich auseinandergesetzt und habe es für mich
akzeptiert. Es erschreckt mich nicht, es gehört einfach zu meinem Leben.

Wenn es also bei einigen von Euch falsch herübergekommen ist, was ich im
letzten Beitrag geschrieben habe hier nochmal meine Grundeinstellung; niemals
aufgeben, immer positiv Denken und vor allen Dingen weiterhin die schönen
Seiten des Lebens sehen. Allen Leidensgenossen, die eine unheilbare Krankheit
haben mag ich nur sagen, wenn es auch keine Hoffnung auf Heilung gibt, so aber
doch die Hoffnung noch einige schöne Stunden und Momente zu erleben – man muss
nur offen dafür bleiben.

….herzlichst Elke

 

Eine wunderschöne Geschichte, die ich schon mal gepostet habe will ich
Euch noch mal zum Wochenende mitgeben:

Schwere Zeiten

Die Seele atmete tief seufzend durch. Sie konnte das Leid ihres Menschen, in dem
sie wohnte kaum noch mit ansehen… und dennoch wusste sie, dass diese immer
wieder kehrenden Prüfungen sein mussten. „Es ist eine schwere Zeit für die
Menschenkinder“, sagte sie traurig zum noch traurigeren Herz, „ich hoffe, du
hältst noch ein wenig durch, denn bald ist diese schwere Zeit vorbei…!“

„Natürlich
halte ich durch… ich kann den Erfolg ja schon spüren! Um mich herum werden die
Menschen immer offener und mitfühlender. Ich kann sie förmlich wachsen sehen“
kicherte das Herz.

„Ja“,
sagte die Seele, „es ist trotz all des Kummers, den die Menschen ertragen
müssen, wirklich schön mit anzusehen, wie die Welt sich immer mehr zum Guten
wandelt. Es geht langsam voran – und noch nicht alle sind bereit diesen Wandel
zu akzeptieren – aber immerhin haben viele Menschen verstanden worum es im
Leben geht.

„Um
die Liebe?“ fragte der Verstand etwas unsicher. Er hatte sich in letzter Zeit
sehr zurückgehalten mit jedweden Einmischungen, denn er hatte eingesehen, dass
sein Wissen nicht immer gefragt war.

Die
Seele und das Herz sahen sich lächelnd an und sagten fast gleichzeitig: „Sieh
mal an, lieber Verstand, auch du hast es schon begriffen…!“

Trotzdem
konnte er nicht umhin für ihn ungeklärte Fragen zu stellen. Jetzt war eine gute
Gelegenheit: „Ich frage euch: Wie kann aber die Liebe denn die Sorgen nehmen,
die so mancher heutzutage hat? Manche Menschen wissen nicht, wie sie mit ihrem
Geld klar kommen sollen, manche sind so krank, dass sie sich vor dem Sterben
fürchten, manche sind einfach nur einsam und allein. Was bitte kann die Liebe
denn da ausrichten?“

„Ach
lieber Verstand“, antwortete die Seele, „es ist auch wirklich nicht einfach zu
verstehen. Die Liebe kann so vieles. Du darfst die Liebe nur nicht
ausschließlich im Zusammenhang mit einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen
sehen! Zur Liebe gehört auch immer Vertrauen. Wenn das Vertrauen fehlt, dann
verkümmert irgendwann auch die Liebe.

Die
Liebe zum SEIN, zum Universum, zur Schöpfung, zu Gott – wie auch immer du es
bezeichnen willst – kann sehr viel bewirken, wenn das Vertrauen da ist.“

„Das
ist mir zu hoch“ grübelte der Verstand „man soll Vertrauen in die Liebe haben –
oder was?“

Die
Seele lächelte „man soll Vertrauen in alles haben. Die Menschenkinder haben es
noch nicht alle verstanden, weil man es nicht lernen sondern nur erfahren kann:
Wenn ein Mensch darauf vertraut, dass alles für ihn gut wird und das Schlechte
in seinem Leben auch gut für etwas ist, wenn er trotz allem sein Leben liebt
und sich nicht schrecken lässt von den momentanen Umständen, dann WIRD auch
alles gut für ihn. Wenn er auch das liebt was gerade nicht so toll für ihn ist,
dann verschwindet es von ganz allein.“

„Ach
ja?“ Der Verstand wurde hellhörig. „Wenn sich also ein Mensch z.B. stets
darüber ärgert, dass er kein Geld hat, dann soll er diesen Zustand lieben und
schon ist er reich?“

„Nein,
mein lieber Verstand, das ist wieder typisch dein DENKEN“, erwiderte die Seele
schnell „so einfach ist das natürlich nicht! Der Mensch soll sich und sein
Leben lieben und annehmen wie es gerade jetzt ist, er soll sich nicht gegen die
Umstände wehren sondern sie zulassen. Und er soll Vertrauen darin haben, dass,
so wie es ist, es gerade richtig für ihn ist. Er soll sein Leben fließen
lassen, wie das Wasser fließt.“

„Wie
das Wasser?“ fragte der Verstand ungläubig. „Wie soll er das denn machen?“

„Na
ganz einfach“, mischte sich das Herz ein, „stell dir einen Fluss vor, er fließt
immer ins Meer, er lässt sich dabei durch nichts aufhalten. Ein Baumstamm legt
sich ihm in den Weg, er ignoriert ihn und fließt drum herum. Er gelangt IMMER
zum Ziel. So sollte der Mensch es auch machen – die Schwierigkeiten als das
sehen was sie sind: ein Hindernis, dass man umgehen oder wegräumen kann.“

„Ich
glaube, jetzt habe ich es einigermaßen begriffen“ murmelte der Verstand, „mit
anderen Worten: der Mensch soll sich keine Gedanken um die Vergangenheit oder
die Zukunft machen sondern alles laufen lassen und darauf vertrauen, dass er
zum Meer …äh Ziel kommt!“

„Ganz
genau, mein Lieber“ freute sich die Seele. Der Verstand war immer so
lernbereit. „…und du kannst dem Menschen sogar dabei helfen!“ Verschmitzt
lächelte sie ihn an.

„Ja?
Sag mir bitte wie, denn ich möchte unbedingt auch dazu beitragen, dass es dem
Menschen richtig gut geht!“

„Ganz
einfach“, mischte sich das Herz erneut ein und die Seele ließ es gern gewähren.

„Wenn
der Mensch zweifelt und nicht mehr auf mich hören will, dann hört er doch immer
auf dich! Du brauchst ihm nur einen ganz einfachen Satz zu sagen:

>>>Hör auf dein Herz und vertraue dem Fluss des
Lebens…!<<<

Mein Dank geht an die Autorin: ©
Camaela Regine Stahl/http://www.camaela.com


 

F  die erste


Die Blume


Der Rest ist nur Sand…

 

Der Rest ist nur Sand……

 

Ein Alter Mann zeigte  mir ein leeres Glas und füllte es mit grossen Steinen

Danach fragte er mich, ob dieses Glas voll sei. Ich stimmte ihm zu.

 

Er nahm eine Schachtel mit Kieselsteinen aus seiner Tasche und schüttete diese in das Glas. Natürlich rollten sie in die Zwischenräume.

Wieder fragte er mich, ob das Glas nun voll sei. Lächelnd sagte ich ja.

Der Alte seinerseits nahm nun wieder eine Schachtel.  Diesmal war es Sand. Er schüttete diesen in das Glas und auch der verteilte sich in den Zwischenräumen.

 

Nun sagte der alte Mann: "Ich möchte, dass du erkennst, dass dieses Glas wie dein Leben ist.

Die grossen Steine sind die wichtigen Dinge im Leben, wie z.B.: deine Liebe, deine Familie und deine Gesundheit, also Dinge, die wenn alle anderen wegfielen und nur du übrig bleibst, dein Leben immer noch erfüllen würden.

Die Kieselsteine sind andere, weniger wichtige Dinge, wie z.B.: deine Arbeit, dein Haus, dein Auto.

Der Sand symbolisiert die ganz kleinen Dinge im Leben.
Wenn du den Sand
zuerst in das Glas füllst, bleibt kein Raum für die Kieselsteine und die großen Steine.

So ist es auch in deinem Leben.

Wenn du all deine Energie für die kleinen Dinge im Leben aufwendest, hast du für die grossen keine mehr.

Nimm  dir Zeit für die Liebe und deine Familie,  achte auf deine Gesundheit, es wird noch genug Zeit geben für Arbeit, Haushalt usw…

Achte zuerst auf die grossen Steine, denn sie sind es, die wirklich zählen………..

……der Rest  ist nur Sand

~unbekannt~

 

Ich wünsche Dir einen schönen Tag…

Herzlichst Elke

 

 

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Die wahre Geschichte für’s Herz…

 

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Hier eine Geschichte, so wie ich sie bekommen habe. Ich habe absichtlich nichts verändert:

Hallo Fossy,

dieser Tage hattest Du aufgefordert, wer Herz-Storys schreibt, möge Dir gerne was zusenden. Nun, ich weiß nicht ob die Geschichte für Dich in Frage kommt, und schreiben würde ich das auch nicht nennen, ich habe sie so erlebt, um 1965 herum, und kann es nur so schildern. Schreiben müsstest Du das dann?! ;-)

Ich war noch sehr klein, sechs Jahre alt, und wir waren nach Wilhelmsburg gezogen, wo ‚ 62 die schlimme Flut war. Wir bewohnten eine kleine 2,5 Zimmer Wohnung. Meine großen Brüder teilten sich das halbe Zimmer. Ich musste abends im Schlafzimmer meiner Eltern ins Bett und wurde spät abends oder nachts, wenn meine Eltern ins Bett wollten, rüber getragen ins Wohnzimmer, wo ich auf der Chouch den Rest meiner Nacht schlafen durfte.

Wann es sich zutrug weiß ich heute nicht mehr, dafür war ich noch zu klein, ich ging ja noch nicht einmal zur Schule, jedenfalls hatten wir erneut Hochwasser, so schlimm, dass wir evakuiert wurden. Mein Vater, der von Beruf Taxifahrer war, fuhr uns nach Barmbek zu meinen Großeltern. Dort durften wir alle unterkommen für die Nacht. Meine Mutter hatte schnell das Allernötigste gepackt, und dann waren wir auch schon in Barmbek. Ich wurde als erstes und sofort ins Bett meiner Großmutter gesteckt, weil es wohl schon spät am Abend war. An Schlaf war für mich allerdings nicht zu denken, denn ich war zum einen sehr aufgeregt, und zum anderen waren die Erwachsenen nicht gerade ruhig. Der Fernseher lief, man verfolgte das Hochwasser am Bildschirm, meine Brüder, damals schon 14 und 15 Jahre alt waren ebenfalls aufgeregt und laut, so dass ich kein Auge zubekommen hätte.

Da ich nicht schlafen konnte, malte ich mir aus, wie das Wasser in unsere Erdgeschosswohnung eindringen würde. Ein Zimmer hatte ich ja nicht, aber im Flur, gleich ein Stückchen hinter der Haustür, hatte ich ein kleines Schränkchen im Format eines handelsüblichen Kühlschranks. In dem verwahrte ich meine ganze Habe. Meine Oblaten, meine Murmeln, meine Stofftiere, meine Puppen und das Puppenzeug, meine Barbys, einfach alles was ein kleines Mädchen so um 1965 besaß!

Nun stellte ich mir vor, dass das Wasser natürlich zur Haustür herein kommen würde, und als allererstes auf meinen Spielzeugschrank treffen würde, und alles was ich besaß wäre zerstört. Ich war plötzlich ganz furchtbar in Sorge um meine Spielsachen! Da hörte ich in Wohnzimmer meiner Großeltern Gesprächsfetzen, denen ich entnehmen konnte, dass mein Vater noch einmal zurück fahren müsste, wenn die Straßen noch nicht gesperrt seien, er müsse unbedingt noch einmal in die Wohnung um diese und jene wichtigen Papiere zu holen, bevor sie den Fluten zum Opfer fielen. Da hielt mich nichts mehr in meinem Bett!

Ich rauschte raus auf den Flur und bat meinen Vater, der schon dabei war sich Schuhe und Mantel anzuziehen um dann das Haus zu verlassen in Richtung Wilhelmsburg, meinen Spielzeugschrank auf den Küchentisch zu heben, damit er nicht sofort den Fluten zum Opfer fiel. In dem Moment hagelte es Schimpfe für mich aus allen Richtungen! Meine Großeltern schimpften ich solle wieder ins Bett verschwinden. Meine Mutter schimpfte dass sie andere Sorgen hätten und ich solle verschwinden. Meine Brüder machten sich ganz wichtig und erklärten mir recht boshaft, dass nichts aber auch gar nichts so unwichtig sei wie meine Spielsachen, alle schimpften, auch mein Vater, einfach alle. So zog ich mich weinend in mein Bett zurück und schlief über das Weinen ein.

Am nächsten Morgen waren alle in der Küche versammelt. Unsere Wohnung war, wie es aussah, verschont geblieben. Wir frühstückten noch bei meinen Großeltern, verabschiedeten uns und fuhren in Papas Taxi nach Hause. Als die Haustüre aufgeschlossen wurde, und ich überglücklich in die Wohnung stürmte, weil meine Spielsachen trocken geblieben waren, bekam ich erst einmal einen Schock, denn meine Spielsachen waren nicht mehr im Flur. Das Schränkchen mit meinen Spielsachen stand in der Küche auf dem Küchentisch!

Heute, rückblickend, weiß ich natürlich, warum in Barmbek alle so böse auf mich waren, aber bis an mein Lebensende werde ich nicht vergessen, dass mein Vater meine Ängste und meinen Kummer so ernst genommen hat. Obgleich ich damals das Gefühl hatte, er hätte mir gar nicht richtig zu gehört, und obgleich ich auch erkennen konnte, dass er wirklich andere und dringlichere Sorgen hatte, hatte er doch zugehört, mich ernst genommen und wirklich dieses Schränkchen auf den Küchentisch gehoben.

Diese tiefe Verbundenheit und Liebe blieb zwischen uns bis an sein Lebensende und für mich noch weit darüber hinaus! Leider verstarb dieser wundervolle Mensch vor 14 Jahren, aber ich bin dankbar dass ich eine Zeit lang mit ihm leben durfte!

Iris Jentzsch

 

 

Liebe Freunde, liebe Besucher,

ist das nicht eine wunderbare Geschichte. Ich habe beim Lesen doch ein wenig schlucken müssen. Sie erinnerte mich an meine Eltern. Gut sie hätten nicht so reagiert, sondern egal wie emotionsgeladen die Situation war, versucht mir zu erklären warum manches nicht so einfach zu machen war oder aber wären nach den ersten schroffen Entgegnungen an mein Bett gekommen und hätten mich beruhigt. Aber bei meinen Eltern war es auch so, dass wir Kinder immer und in jeder Situation an erster Stelle kamen. Sie haben immer versucht sich in unsere Kinderseelen hinein zu versetzen, waren manches Mal vielleicht ein wenig zu Gluckenhaft. Doch trotz dieser Abschirmung vor Bösem, haben sie es geschafft uns als Eigenverantwortliche Menschen zu erziehen, so dass wir in unserem Leben immer alles selbst bestimmt haben. Dafür bin ich ihnen heute noch sehr dankbar.

Sicher, bei Iris ging es um die Existenz der gesamten Familie, ihr ganzes Hab und Gut – aber für die kleine Iris eben auch um "IHR Hab und Gut."

 

Ich wünsche Euch allen einen schönen relaxen Sonntag und einen Guten Start in die kommende Woche…

Herzliche Grüße Elke

 

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Die Geschichte von Kyle…

 

Die Geschichte von Kyle

 

REGT ZUM NACHDENKEN AN….

 

Eines Tages, ich war gerade das erste Jahr auf der High School, sah ich ein Kind aus meiner Klasse nach Hause gehen. Sein Name war Kyle. Es sah so aus, als würde er alle seine Bücher mit sich tragen. Ich dachte mir: "Warum bringt wohl jemand seine ganzen Bücher an einem Freitag nach Hause? Das muss ja ein richtiger Dummkopf sein. "

 

Mein Wochenende hatte ich schon verplant " (Partys und ein Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag), also zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.

 

Als ich weiter ging, sah ich eine Gruppe Kinder in seine Richtung laufen. Sie rempelten ihn an, schlugen ihm seine Bücher aus den Armen und schubsten ihn so dass er in den Schmutz fiel. Seine Brille flog durch die Luft, und ich beobachtete, wie sie etwa drei Meter neben ihn im Gras landete.

 

Er schaute auf und ich sah diese schreckliche Traurigkeit in seinen Augen.

 

Mein Herz wurde weich. Ich ging zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und suchte seine Brille, und ich sah Tränen in seinen Augen. Als ich ihm seine Brille gab, sagte ich: "Diese Typen sind Blödmänner. Er schaute zu mir auf und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein Gesicht. Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit zeigten.

 

Ich half ihm seine Bücher aufzuheben und fragte ihn wo er wohnt. Es stellte sich heraus, dass er in meiner Nähe wohnt, also fragte ich ihn, warum ich ihn vorher nie gesehen habe. Er erzählte mir, dass er zuvor auf eine Privatschule ging. Ich hätte mich nie mit einem Privat-Schul-Kind abgeben. Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns; und ich trug seine Bücher. Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl.

 

Ich fragte ihn, ob er Lust hätte mit mir und meinen Freunden am Samstag Fußball zu spielen. Er sagte zu. Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen und je mehr ich Kyle kennen lernte, desto mehr mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso über ihn.

 

Es begann der Montagmorgen, und auch Kyle mit dem riesigen Bücherstapel war wieder da. Ich stoppte ihn und sagte: "Oh Mann, mit diesen ganzen Büchern wirst du eines Tages noch mal richtige Muskeln bekommen". Er lachte und gab mir einen Teil der Bücher.

 

Während der nächsten vier Jahre wurden Kyle und ich richtig gute Freunde.

 

Als wir älter wurden, dachten wir übers College nach. Kyle entschied sich für Georgetown und ich mich für Duke. Ich wusste, dass wir immer Freunde sein werden und diese Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen würden.Er wollte Arzt werden und ich hatte vor eine Fußballer-Karriere zu machen.

 

Kyle war Abschiedsredner unserer Klasse. Ich neckte ihn die ganze Zeit, indem ich sagte, er sei ein Dummkopf. Er musste eine Rede für den Schulabschluss vorbereiten. Ich war so froh, dass ich nicht derjenige war, der sprechen musste.

 

Am Abschlusstag, ich sah Kyle. Er sah großartig aus. Er war einer von denen, die während der High School zu sich selber finden und ihren eigenen Stil entwickeln. Er hatte mehr Verabredungen als ich und alle Mädchen mochten ihn. Manchmal war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer dieser Tage.

 

Ich konnte sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös war. Ich gab ihm einen Klaps auf den Hintern und sagte: "Hey, großer Junge, du wirst großartig sein!" Er sah mich mit einem jener Blicke (die wirklich dankbaren) an und lächelte. "Danke" sagte er.

 

Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz, und fing an. "Der Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die dir halfen, diese schweren Jahre zu überstehen. Deinen Eltern, Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern, vielleicht einem Trainer…. aber am meisten Deinen Freunden. Ich sage euch, das beste Geschenk, das ihr jemandem geben könnt, ist eure Freundschaft. "Lasst mich euch eine Geschichte erzählen".

 

Ich schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem Tag erzählte, an dem wir uns das erste Mal trafen. Er hatte geplant, sich an diesem Wochenende umzubringen. Er erzählte weiter, dass er seinen Schrank in der Schule ausgeräumt hat, so dass seine Mutter es später nicht tun müsste und trug sein Zeug nach Hause.

 

Er schaute mich an und lächelte.

 

"Gott sei Dank, ich wurde gerettet. Mein Freund hat mich vor dieser unsäglichen Sache bewahrt."Ich konnte spüren, wie die Masse den Atem anhielt als dieser Gutaussehende, beliebte Junge uns von seinem schwächsten Augenblick im Leben erzählte. Ich bemerkte wie seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber sahen, genau dasselbe, dankbare Lächeln. Niemals zuvor spürte ich solch eine tiefe Verbundenheit.

 

Unterschätze niemals die Macht Deines Handelns.

 

Durch eine kleine Geste kannst du das Leben einer Person ändern. Zum Guten oder zum Bösen. Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf diese oder jene Art und Weise.

 

Sieh‘ das Gute in anderen.

 

Jetzt stehen Dir zwei Möglichkeiten zur Auswahl, Du kannst diese Geschichte an liebe Freunde weiterleiten, oder sie vergessen und so tun, als würde sie Dir nicht zu Herzen gehen.

 

Wie Du siehst, ich habe Möglichkeit 1 gewählt

 

Ich wünsche Dir eine schöne Woche

Herzliche Grüße Elke

 

 

 

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Die Welt in Ordnung bringen…

 

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Zum 4. Advent…

 

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Zum 4. Advent

 

Weihnachtsgeschichte

Hohe Nacht der klaren Sterne
(Eine deutsche Weihnachtsgeschichte von Ernst Röhl)

Als die Zwillinge zweieinhalb waren, feierten wir das Fest der Familie noch friedlich und gemütlich. Unsere kleine Dolli hüpfte in feuchten Pampers immer um die Nordmanntanne rum und jubelte: "Einmachbaum! Einmachbaum!" Oma war unheimlich stolz auf Dollis sprachliche Fortschritte. Opa strahlte mit den Kerzen um die Wette. Unser kleiner Olli spiegelte sich in den silbrigen Weihnachtsbaumkugeln und betrachtete selbstverliebt seine ins Gigantische verformte Knollennase. Den Sack mit den Geschenken hatte der Einmachmann heimlich vor der Wohnungstür abgestellt. Gesehen hatte ihn keiner, aber er musste wohl dagewesen sein, denn plötzlich hatte es geläutet. "Das isser!" rief Opa. Die Kinder erstarrten. Im Treppenhaus jedoch stand, wie bestellt und nicht abgeholt, nur ein einsamer Gabensack herum.

"Kinder", rief die Mutti, "kommt schnell, der Einmachmann war da!"

Als die Zwillinge dreieinhalb waren, nannten auch sie den Einmachmann Weihnachtsmann und begannen, wie der Einzelhandel, schon Mitte August Knecht Ruprechts Erscheinen entgegenzufiebern. Darum hatten wir keine Wahl: Wir mussten ihn unbedingt auftreten lassen, leibhaftig, höchstpersönlich. Für diese Rolle engagierten wir einen begabten Volkskünstler, nämlich Onkel Andreas. Tante Annelie hatte sich gerade erst von ihm scheiden lassen, und Onkel Andreas war, wie sich bald herausstellte, über den Trennungsschmerz noch nicht hinweg. Um ihn auf weihnachtliche Gedanken zu bringen, beschaffte ich einen Purpurmantel mit Kapuze sowie einen schlohweißen Wallebart. Die Rute stammte komplett aus dem Stadtparkgebüsch. In der Vorweihnachtszeit übten unsere Zwillinge Lieder ein, mit denen sie dem Weihnachtsmann für seine vielen, vielen Geschenke danken wollten. Unsere Dolli entschied sich für den Titel: "Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum…", Olli für das Volkslied: "Heute hau’n wir auf die Pauke, und wir machen durch bis morgen früh."

Am Heiligen Abend stieg die Spannung ins Unerträgliche, und zwar schon lange vor dem Aufstehen. "Wann kommt er?" fragten die Kinder alle fünf Minuten. "Wann kommt er denn endlich?"

"Der Weihnachtsmann", argumentierte ich, "hat schrecklich viel zu tun. Er muss ja nicht nur euch beide bescheren, sondern außerdem noch viele Millionen andere Kinder."

Zu Tode betrübt blickten die beiden von tief unten zu mir herauf, und ihre Augen füllten sich mit heißen Tränen.

Und tatsächlich, nach Einbruch der Dämmerung pochte es laut und vernehmlich an der Wohnungstür. Die Zwillinge flitzten ins Wohnzimmer und suchten Schutz hinter dem Lichterbaum. Ich öffnete. Der Weihnachtsmann in seinem Purpurmantel taumelte herein und grölte aus vollem Halse ein altehrwürdiges Weihnachtslied. Die Melodie stimmte einigermaßen, der Text aber war nur bedingt jugendfrei. Er stammte aus der Feder von Onkel Andreas, und die erste Strophe lautete folgendermaßen:
Alle Jahre wieder
kommt deher Weihnachtsmann,
Frauen, schliesst das Miedeher,
rettehe sich, wer kann…

Mal abgesehen davon, dass dieser Weihnachtsmann absolut unmusikalisch war, zeichnete ihn die Stimmkraft eines Bayreuther Heldentenors aus, und außerdem hatte dieser Himmelhund eine Fahne wie tausend besoffene Russen. Sogar die Kerzen begannen erschrocken zu flackern. Hastig pusteten wir sie aus, um einer Feuersbrunst vorzubeugen.

"Der eine", lallte der Weihnachtsmann, "liebt Rembrandt, der andere liebt Weinbrand, und man wird doch wohl mal fragen dürfen, ob der liebe, gute Weihnachtsmann in diesem Haushalt nicht endlich mal einen kleinen Absacker kriegen könnte!"

"Leider nein", sagte ich. "Aber was ich dich fragen wollte, lieber Weihnachtsmann: Wo ist eigentlich dein lieber Sack mit den Geschenken für die lieben Kinder?"

Der Weihnachtsmann hielt inne, tastete mit der linken Hand nach der rechten Schulter, mit der rechten Hand nach der linken Schulter, wurde aber weder hier noch da fündig und brüllte mit größter Lautstärke: "Ach, du Scheiße!"

Die Kinder gingen hinter dem Opa in Deckung.

"Oh Gott, oh Gott", barmte die Oma, "wo sind wir bloß hingeraten – ein Weihnachtsmann, der den Sack in der Kneipe vergisst!"

Doch es kam noch schlimmer. Statt sich Asche aufs Haupt zu streuen, ging der Weihnachtsmann in die Offensive und belegte mich mit linksextremistischen Anwürfen und Anschnauzern: "Weissu, wassu bist? Eine Gesässvioline bissu! Ein Erfüllungsgehilfe des kapitalistischen Konsumterrors…" So hatte ich mir eine anständige deutsche Weihnacht nun wirklich nicht vorgestellt. Am liebsten hätte ich diesen Unterschicht-Nikolaus erwürgt. Die Mutti hielt sich die Ohren zu. Oma hielt sich die Augen zu. Opa schüttelte das Haupt. Und die Kinder fürchteten sich sehr.

Als sie viereinhalb waren, hatte Onkel Andreas schon lange Hausverbot. "Diesmal muss der Papa selber ran", entschied meine Frau. Mit erhobener Schwurhand versprach ich, dass es weitere Pleiten nicht geben werde. "Du weißt, Brigitte, Weihnachten war ursprünglich ein germanisches Fest – das Fest der Sonnenwende. Unsere Ahnen begingen es mit Sinngebäck und Lichtersprüchen: Grünt ein Tännlein irgendwo tief im Wald verborgen, macht die Herzen frei und froh wie ein lichter Morgen…"

Sie gab mir für die patriotisch-wertkonservative Ausgestaltung des Julfestes freie Hand. Unverzüglich beschaffte ich die passenden Geschenke: einen Plüsch-Wotan für Dolli, für Olli eine Landsknechtstrommel, für die Mutti einen roten Pullover mit schwarz-gelbem Brustring, für Oma schwarz-rot-goldene Pulswärmer, für Opa als Hörbuch Hitlers "Mein Kampf", gelesen von Wolfgang Schäuble. Und spätestens seit der Fussball-Weltmeisterschaft war mir völlig klar, dass die zeitgemäße Jultanne nicht allein mit schwarzen, roten und goldenen Kugeln, sondern außerdem mit Winkelelementen und Lametta in den Farben schwarz-rot-geil geschmückt und anstelle einer popligen Christbaumspitze von einem funkelnden Bundesadler gekrönt werden musste. Die Kinder studierten, von der Mutti auf der Blockflöte begleitet, ein Weihnachtslied ein, ohne das eine deutsche Weihnacht keine deutsche Weihnacht sein kann: "Hohe Nacht der klaren Sterne…"

Eigentlich konnte gar nichts mehr schief gehen. Der Weihnachtsmann war nüchtern wie tausend anonyme Alkoholiker. Eine Larve verlieh meiner majestätischen Erscheinung den Ausdruck von Milde und Güte. "Von draus’ von Eberswalde komm’ ich her", sprach ich mit konspirativ verstellter Stimme. Die Kinder spitzten die Ohren. Sie musterten den Weihnachtsmann aus Eberswalde mit gesundem Misstrauen. Irgendetwas kam ihnen bekannt vor, irgendetwas war ihnen verdächtig, und mir wurde allmählich heiß unter Larve und Purpurmantel.

Dann fasste sich unsere Dolli ein Herz. "Der Weihnachtsmann", flüsterte sie atemlos, "der spricht ja genau wie Papi!"

"Er hat Papis Gummistiefel an!" rief Olli, der olle Petzer. "Und Papis grüne Gartenhandschuhe auch!"

"Au weia!" sagte Dolli und nagte an ihrer Unterlippe. Ich schwitzte Blut und Wasser.

"Wo ist Papi überhaupt?" fragten beide wie aus einem Munde. "Wo isser? Warum kommt er denn nicht?"

"Keine Ahnung", muffelte ich kleinlaut, "dafür bin ich nicht zuständig, ich soll hier nur den Gabensack abliefern."

Dann ergriff ich die Flucht und tauchte fünf Minuten später im Kostüm des biederen Familienvaters fröhlich pfeifend wieder auf. Die Zwillinge raschelten in einem Riesenhaufen bunten Geschenkpapiers und packten immer noch mehr Päckchen aus. Feindselig, geradezu hasserfüllt musterten sie mich. Auch die Oma schüttelte missbilligend das Haupt. "Einmachmann!" zischte sie in meine Richtung. Unter diesen Bedingungen fiel mir nichts Besseres ein, als die Hände überm Kopf zusammenzuschlagen und mich hemmungslos zu wundern: "Was ist los, Kinder, war der Weihnachtsmann etwa schon da?"

Auch die Mutti war von mir maßlos enttäuscht: "Gib dir keine Mühe, Sportsfreund! Sie sagen, Onkel Andreas hätte ihnen viel, viel besser gefallen!"

 

Herzliche, weihnachtliche Grüße Elke

 

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Schwere Zeiten…

 
 

 

Schwere Zeiten

Die Seele atmete tief seufzend durch. Sie konnte das Leid ihres Menschen, in dem sie wohnte kaum noch mit ansehen… und dennoch wusste sie, dass diese immer wieder kehrenden Prüfungen sein mussten. „Es ist eine schwere Zeit für die Menschenkinder“, sagte sie traurig zum noch traurigeren Herz, „ich hoffe, du hältst noch ein wenig durch, denn bald ist diese schwere Zeit vorbei…!“

„Natürlich halte ich durch… ich kann den Erfolg ja schon spüren! Um mich herum werden die Menschen immer offener und mitfühlender. Ich kann sie förmlich wachsen sehen“ kicherte das Herz.

„Ja“, sagte die Seele, „es ist trotz all des Kummers, den die Menschen ertragen müssen, wirklich schön mit anzusehen, wie die Welt sich immer mehr zum Guten wandelt. Es geht langsam voran – und noch nicht alle sind bereit diesen Wandel zu akzeptieren – aber immerhin haben viele Menschen verstanden worum es im Leben geht.

„Um die Liebe?“ fragte der Verstand etwas unsicher. Er hatte sich in letzter Zeit sehr zurückgehalten mit jedweden Einmischungen, denn er hatte eingesehen, dass sein Wissen nicht immer gefragt war.

Die Seele und das Herz sahen sich lächelnd an und sagten fast gleichzeitig: „Sieh mal an, lieber Verstand, auch du hast es schon begriffen…!“

Trotzdem konnte er nicht umhin für ihn ungeklärte Fragen zu stellen. Jetzt war eine gute Gelegenheit: „Ich frage euch: Wie kann aber die Liebe denn die Sorgen nehmen, die so mancher heutzutage hat? Manche Menschen wissen nicht, wie sie mit ihrem Geld klar kommen sollen, manche sind so krank, dass sie sich vor dem Sterben fürchten, manche sind einfach nur einsam und allein. Was bitte kann die Liebe denn da ausrichten?“

„Ach lieber Verstand“, antwortete die Seele, „es ist auch wirklich nicht einfach zu verstehen. Die Liebe kann so vieles. Du darfst die Liebe nur nicht ausschließlich im Zusammenhang mit einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen sehen! Zur Liebe gehört auch immer Vertrauen. Wenn das Vertrauen fehlt, dann verkümmert irgendwann auch die Liebe.

Die Liebe zum SEIN, zum Universum, zur Schöpfung, zu Gott – wie auch immer du es bezeichnen willst – kann sehr viel bewirken, wenn das Vertrauen da ist.“

„Das ist mir zu hoch“ grübelte der Verstand „man soll Vertrauen in die Liebe haben – oder was?“

Die Seele lächelte „man soll Vertrauen in alles haben. Die Menschenkinder haben es noch nicht alle verstanden, weil man es nicht lernen sondern nur erfahren kann: Wenn ein Mensch darauf vertraut, dass alles für ihn gut wird und das Schlechte in seinem Leben auch gut für etwas ist, wenn er trotz allem sein Leben liebt und sich nicht schrecken lässt von den momentanen Umständen, dann WIRD auch alles gut für ihn. Wenn er auch das liebt was gerade nicht so toll für ihn ist, dann verschwindet es von ganz allein.“

„Ach ja?“ Der Verstand wurde hellhörig. „Wenn sich also ein Mensch z.B. stets darüber ärgert, dass er kein Geld hat, dann soll er diesen Zustand lieben und schon ist er reich?“

„Nein, mein lieber Verstand, das ist wieder typisch dein DENKEN“, erwiderte die Seele schnell „so einfach ist das natürlich nicht! Der Mensch soll sich und sein Leben lieben und annehmen wie es gerade jetzt ist, er soll sich nicht gegen die Umstände wehren sondern sie zulassen. Und er soll Vertrauen darin haben, dass, so wie es ist, es gerade richtig für ihn ist. Er soll sein Leben fließen lassen, wie das Wasser fließt.“

„Wie das Wasser?“ fragte der Verstand ungläubig. „Wie soll er das denn machen?“

„Na ganz einfach“, mischte sich das Herz ein, „stell dir einen Fluß vor, er fließt immer ins Meer, er lässt sich dabei durch nichts aufhalten. Ein Baumstamm legt sich ihm in den Weg, er ignoriert ihn und fließt drum herum. Er gelangt IMMER zum Ziel. So sollte der Mensch es auch machen – die Schwierigkeiten als das sehen was sie sind: ein Hindernis, dass man umgehen oder wegräumen kann.“

„Ich glaube, jetzt habe ich es einigermaßen begriffen“ murmelte der Verstand, „mit anderen Worten: der Mensch soll sich keine Gedanken um die Vergangenheit oder die Zukunft machen sondern alles laufen lassen und darauf vertrauen, dass er zum Meer …äh Ziel kommt!“

„Ganz genau, mein Lieber“ freute sich die Seele. Der Verstand war immer so lernbereit. „…und du kannst dem Menschen sogar dabei helfen!“ Verschmitzt lächelte sie ihn an.

„Ja? Sag mir bitte wie, denn ich möchte unbedingt auch dazu beitragen, dass es dem Menschen richtig gut geht!“

„Ganz einfach“, mischte sich das Herz erneut ein und die Seele ließ es gern gewähren.

„Wenn der Mensch zweifelt und nicht mehr auf mich hören will, dann hört er doch immer auf dich! Du brauchst ihm nur einen ganz einfachen Satz zu sagen:

>>>Hör auf dein Herz und vertraue dem Fluss des Lebens…!<<<

Mein Dank geht an die Autorin: © Camaela Regine Stahl

                                              http://www.camaela.com

 

 

Euch einen schönen Tag…

 

herzlichst Elke

  

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Schwere Zeiten…

 

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Schwere Zeiten

Die Seele atmete tief seufzend durch. Sie konnte das Leid ihres Menschen, in dem sie wohnte kaum noch mit ansehen… und dennoch wusste sie, dass diese immer wieder kehrenden Prüfungen sein mussten. „Es ist eine schwere Zeit für die Menschenkinder“, sagte sie traurig zum noch traurigeren Herz, „ich hoffe, du hältst noch ein wenig durch, denn bald ist diese schwere Zeit vorbei…!“

„Natürlich halte ich durch… ich kann den Erfolg ja schon spüren! Um mich herum werden die Menschen immer offener und mitfühlender. Ich kann sie förmlich wachsen sehen“ kicherte das Herz.

„Ja“, sagte die Seele, „es ist trotz all des Kummers, den die Menschen ertragen müssen, wirklich schön mit anzusehen, wie die Welt sich immer mehr zum Guten wandelt. Es geht langsam voran – und noch nicht alle sind bereit diesen Wandel zu akzeptieren – aber immerhin haben viele Menschen verstanden worum es im Leben geht.

„Um die Liebe?“ fragte der Verstand etwas unsicher. Er hatte sich in letzter Zeit sehr zurückgehalten mit jedweden Einmischungen, denn er hatte eingesehen, dass sein Wissen nicht immer gefragt war.

Die Seele und das Herz sahen sich lächelnd an und sagten fast gleichzeitig: „Sieh mal an, lieber Verstand, auch du hast es schon begriffen…!“

Trotzdem konnte er nicht umhin für ihn ungeklärte Fragen zu stellen. Jetzt war eine gute Gelegenheit: „Ich frage euch: Wie kann aber die Liebe denn die Sorgen nehmen, die so mancher heutzutage hat? Manche Menschen wissen nicht, wie sie mit ihrem Geld klar kommen sollen, manche sind so krank, dass sie sich vor dem Sterben fürchten, manche sind einfach nur einsam und allein. Was bitte kann die Liebe denn da ausrichten?“

„Ach lieber Verstand“, antwortete die Seele, „es ist auch wirklich nicht einfach zu verstehen. Die Liebe kann so vieles. Du darfst die Liebe nur nicht ausschließlich im Zusammenhang mit einer Partnerschaft zwischen zwei Menschen sehen! Zur Liebe gehört auch immer Vertrauen. Wenn das Vertrauen fehlt, dann verkümmert irgendwann auch die Liebe.

Die Liebe zum SEIN, zum Universum, zur Schöpfung, zu Gott – wie auch immer du es bezeichnen willst – kann sehr viel bewirken, wenn das Vertrauen da ist.“

„Das ist mir zu hoch“ grübelte der Verstand „man soll Vertrauen in die Liebe haben – oder was?“

Die Seele lächelte „man soll Vertrauen in alles haben. Die Menschenkinder haben es noch nicht alle verstanden, weil man es nicht lernen sondern nur erfahren kann: Wenn ein Mensch darauf vertraut, dass alles für ihn gut wird und das Schlechte in seinem Leben auch gut für etwas ist, wenn er trotz allem sein Leben liebt und sich nicht schrecken lässt von den momentanen Umständen, dann WIRD auch alles gut für ihn. Wenn er auch das liebt was gerade nicht so toll für ihn ist, dann verschwindet es von ganz allein.“

„Ach ja?“ Der Verstand wurde hellhörig. „Wenn sich also ein Mensch z.B. stets darüber ärgert, dass er kein Geld hat, dann soll er diesen Zustand lieben und schon ist er reich?“

„Nein, mein lieber Verstand, das ist wieder typisch dein DENKEN“, erwiderte die Seele schnell „so einfach ist das natürlich nicht! Der Mensch soll sich und sein Leben lieben und annehmen wie es gerade jetzt ist, er soll sich nicht gegen die Umstände wehren sondern sie zulassen. Und er soll Vertrauen darin haben, dass, so wie es ist, es gerade richtig für ihn ist. Er soll sein Leben fließen lassen, wie das Wasser fließt.“

„Wie das Wasser?“ fragte der Verstand ungläubig. „Wie soll er das denn machen?“

„Na ganz einfach“, mischte sich das Herz ein, „stell dir einen Fluß vor, er fließt immer ins Meer, er lässt sich dabei durch nichts aufhalten. Ein Baumstamm legt sich ihm in den Weg, er ignoriert ihn und fließt drum herum. Er gelangt IMMER zum Ziel. So sollte der Mensch es auch machen – die Schwierigkeiten als das sehen was sie sind: ein Hindernis, dass man umgehen oder wegräumen kann.“

„Ich glaube, jetzt habe ich es einigermaßen begriffen“ murmelte der Verstand, „mit anderen Worten: der Mensch soll sich keine Gedanken um die Vergangenheit oder die Zukunft machen sondern alles laufen lassen und darauf vertrauen, dass er zum Meer …äh Ziel kommt!“

„Ganz genau, mein Lieber“ freute sich die Seele. Der Verstand war immer so lernbereit. „…und du kannst dem Menschen sogar dabei helfen!“ Verschmitzt lächelte sie ihn an.

„Ja? Sag mir bitte wie, denn ich möchte unbedingt auch dazu beitragen, dass es dem Menschen richtig gut geht!“

„Ganz einfach“, mischte sich das Herz erneut ein und die Seele ließ es gern gewähren.

„Wenn der Mensch zweifelt und nicht mehr auf mich hören will, dann hört er doch immer auf dich! Du brauchst ihm nur einen ganz einfachen Satz zu sagen:

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Das weiße Taschentuch…

 
 

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Das Copyright des Originals verbleibt beim Künstler, Bild s.u.

 

Folgende Geschichte hat mich sehr berührt, denn ich glaube dass es einigen Menschen so ergeht wenn sie große Fehler begehen. Die Angst die man durchlebt ehe man sich traut geliebten Menschen danach gegenüber zu stehen schnürt einem fast das Herz ab, nimmt uns die Luft, lähmt uns. Aber Menschen die uns lieben, warten auf uns. Möchten uns in die Arme nehmen und das ganz besonders, wenn es die eigenen Eltern sind…

 

 

 

Das weiße Taschentuch

 

Der Mann saß auf dem Gehsteig neben der Bushaltestelle und starrte zu Boden. Ein paar Leute musterten ihn im Vorübergehen neugierig und fragten sich, was das wohl für einer sein möchte, der Landstreicher mit den hängenden Schultern und den durchgelaufenen Schuhen. Er aber bemerkte ihre Blicke gar nicht. Er war ganz in Gedanken versunken. Hier, in dieser Stadt hatte er seine Kindheit verbracht. Vor mehr als zwanzig Jahren war er in einem kleinen roten Ziegelhaus am Ende der nächsten Straße aufgewachsen. Ob es überhaupt noch stand? Vielleicht war es ja inzwischen abgerissen worden! Hoffentlich hatten sie wenigstens die Stiefmütterchen nicht zertrampelt! Komisch, wie gut er sich noch an die Stiefmütterchen erinnerte und an die Schaukel, die ihm sein Vater gebaut hatte, und an den Gartenweg, auf dem er das Fahrradfahren gelernt hatte. Monatelang hatten die Eltern gespart, um ihm das Fahrrad zu kaufen. Zehn Jahre später war aus dem Fahrrad ein Motorrad geworden. Er selbst ließ sich zu Hause immer seltener blicken. Er verdiente gut und hatte eine Menge Freunde. Vater und Mutter erschienen schrecklich altmodisch und langweilig. Da war es in den Kneipen und Discos doch lustiger!

 

Heute erinnerte er sich nicht mehr gern an diese Zeit, vor allem nicht daran, wie ihm die Schulden über den Kopf gewachsen waren, und er an einem Sonntagnachmittag bei den Eltern aufgetaucht war, um sie um Geld zu bitten. Sie hatten sich so über seinen unerwarteten Besuch gefreut, dass er es nicht übers Herz brachte, sie um Geld zu bitten. Doch er wusste genau, wo sein Vater das Portemonnaie aufbewahrte, und als die Eltern dann für einen Augenblick in den Garten gingen, hatte er sich einfach “bedient”.

 

Seither hatte er sie nicht mehr gesehen. Er traute sich nach dem, was er getan hatte, nicht mehr nach Hause; und die Eltern hatten jede Spur von ihm verloren. Er war ins Ausland gegangen, und sie erfuhren nichts von seinem rastlosen Umherziehen und auch nichts von seinem Gefängnisaufenthalt. Doch dort, in seiner Zelle, hatte er viel an sie gedacht. Manchmal, wenn er sich schlaflos auf seiner Pritsche umher wälzte und der Mond unheimliche Figuren auf die Zellenwand malte, wünschte er sich: “Wenn ich erst wieder aus diesem Loch heraus bin, möchte ich sie noch einmal sehen – wenn sie überhaupt noch leben – und wenn sie mich sehen wollen.”

 

Als er seine Strafe abgesessen hatte, fand er in der Großstadt eine Arbeitsstelle; aber Ruhe fand er nicht. Irgendetwas zog ihn heim, eine Sehnsucht, die sich nicht zum Schweigen bringen ließ. Auf Schritt und Tritt wurde er an das kleine rote Backsteinhaus erinnert, an das Beet mit den Stiefmütterchen, an ein Kind auf einer Schaukel, an einen Jungen, der von der Schule nach Hause rannte…

 

Er wollte nicht völlig mittellos daheim ankommen, und so legte er einen großen Teil der Reise zu Fuß oder per Anhalter zurück. Er hätte schon längst da sein können, aber dreißig Kilometer vor dem Ziel waren ihm plötzlich Zweifel gekommen. Was hatte er überhaupt für ein Recht, einfach so bei den Eltern hereinzuspazieren? Würden sie in dem heruntergekommenen Kerl, der er geworden war, überhaupt den Jungen erkennen, den sie geliebt hatten und der sie so schreckliche enttäuscht hatte?

 

Er kaufte sich etwas zu essen und setzte sich unter einen Baum, wo er für den Rest des Tages sitzen blieb. Der Brief, den er am Abend in den Briefkasten einwarf, war sehr kurz, aber er hatte sich stundenlang damit abgemüht. Er endete mit den Worten: “Ich weiß, es ist verrückt, anzunehmen, dass Ihr mich überhaupt noch einmal sehen wollt. Aber entscheidet selbst. Ich werde früh am Donnerstagmorgen ans Ende unserer Straße kommen. Wenn Ihr mich zu Hause haben wollt, hängt ein weißes Taschentuch ins Fenster meines alten Zimmers. Wenn ich es dort sehe, werde ich zu Euch kommen; wenn nicht, werde ich dem alten Haus noch einmal zuwinken und mich wieder davonmachen.” Und nun war der Donnerstagmorgen da. Der Anfang der Straße war gleich um die Ecke. Dieses Haus gab es jedenfalls noch!

 

Auf einmal hatte der Mann es nicht mehr eilig! Er setzte sich einfach auf den Gehsteig und starrte die Steine an. Ewig konnte er den Augenblick der Wahrheit natürlich nicht hinauszögern. Vielleicht waren die Eltern inzwischen ausgezogen? Wenn kein Taschentuch da war, wollte er wenigstens ein paar Erkundigungen in der Stadt einziehen, ehe er sich wieder auf den Weg machte. Er wagte gar nicht daran zu denken, was er tun sollte, wenn seine Eltern zwar noch dort wohnten, ihn aber nicht mehr sehen wollten.

 

Mühsam und mit schmerzenden Gliedern erhob er sich. Er war steif vom Übernachten im Freien, und die Straße lag noch im Schatten. Mit unsicheren Schritten wankte er zu der alten Platane hinüber, von der aus, das wusste er, das Backsteinhaus deutlich zu sehen sein würde. Bis dahin hielt er den Blick zu Boden gesenkt. Mit fest zusammengekniffenen Augen stand er ein paar Augenblicke unter den Ästen des Baumes. Dann holte er tief Luft und wagte den Blick zum anderen Ende der Straße hinüber.

 

Und dann stand er da und starrte und starrte…

 

Das kleine Backsteinhaus wurde bereits von der Sonne beschienen – aber es war kein kleines rotes Backsteinhaus mehr. Aus allen Fenstern hingen Betttücher und Kissenbezüge, Handtücher und Tischdecken, Taschentücher und Servietten; und aus dem Dachfenster flatterte eine große weiße Gardine quer über das ganze Dach. Rotes Backsteinhaus? Ein Schneehaus, das da in der Sonne glänzte!

 

Der Mann warf den Kopf zurück und stieß einen Freudenschrei aus. Dann rannte er über die Straße und durch die weit geöffnete Haustür direkt in sein Elternhaus hinein.

 

(Patricia St. John)

 

 

Herzliche Grüße Elke

 

Originalbild

 

 

 

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Einsam am Heiligen Abend…

 

Eine schöne Weihnachtsgeschichte zum Advent und zu Weihnachten von Hermann Bang

 

 

Einsam am Heiligen Abend

Jedesmal wenn Weihnachten kommt, muss ich an Herrn Sörensen denken. Er war der erste Mensch in meinem Leben, der ein einsames Weihnachtsfest feierte, und das habe ich nie vergessen können.

Herr Sörensen war mein Lehrer in der ersten Klasse. Er war gut, im Winter bröselte er sein ganzes Frühstücksbrot für die hungrigen Spatzen vor dem Fenster zusammen. Und wenn im Sommer die Schwalben ihre Nester unter den Dachvorsprung klebten, zeigte er uns die Vögel, wie sie mit hellen Schreien hin und her flogen. Aber seine Augen blieben immer betrübt.

Im Städtchen sagten sie, Herr Sörensen sei ein wohlhabender Mann. „Nicht wahr, Herr Sörensen hat Geld?" fragte ich einmal meine Mutter. „Ja, man sagt’s." – „Ja … ich hab‘ ihn einmal weinen sehen, in der Pause, als ich mein Butterbrot holen wollte …"

Herr Sörensen ist vielleicht so betrübt, weil er so allein ist", sagte meine Mutter. „Hat er denn keine Geschwister?" fragte ich. „Nein – er ist ganz allein auf der Welt…"

Als dann Weihnachten da war, sandte mich meine Mutter mit Weihnachtsbäckereien zu Herrn Sörensen. Wie gut ich mich daran erinnere. Unser Stubenmädchen ging mit, und wir trugen ein großes Paket, mit rosa Band gebunden, wie die Mutter stets ihre Weihnachtspäckchen schmückte.

Die Treppe von Herrn Sörensen war schneeweiß gefegt. Ich getraute mich kaum einzutreten, so rein war der weiße Boden. Das Stubenmädchen überbrachte die Grüße meiner Mutter. Ich sah mich um. Ein schmaler hoher Spiegel war da, und rings um ihn, in schmalen Rahmen, lauter schwarzgeschnittene Profile, wie ich sie nie vorher gesehen hatte.

Herr Sörensen zog mich ins Zimmer hinein und fragte mich, ob ich mich auf Weihnachten freue. Ich nickte. „Und wo wird Ihr Weihnachtsbaum stehen, Herr Sörensen?" – „Ich? Ich habe keinen, ich bleibe zu Hause."

Und da schlug mir etwas aufs Herz beim Gedanken an Weihnachten in diesem „Zuhause". – In dieser Stube mit den schwarzen kleinen Bildern, den schweigenden Büchern und dem alten Sofa, auf dem nie ein Mensch saß – ich fühlte das Trostlose, das Verlassene in dieser einsamen Stube, und ich schlug den Arm vors Gesicht und weinte.

Herr Sörensen zog mich auf seine Knie und drückte sein Gesicht an meines. er sagte leise: „Du bist ein guter, kleiner Bub." Und ich drückte mich noch fester an ihn und weinte herzzerbrechend.

Als wir heimkamen, erzählte das Stubenmädchen meiner Mutter, ich hätte „gebrüllt".

Aber ich schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, ich habe nicht gebrüllt. Ich habe geweint. Und weißt du, ich habe deshalb geweint, weil nie jemand zu Herrn Sörensen kommt. Nicht einmal am Heiligen Abend…"

Später, als wir in eine andere Stadt zogen, verschwand Herr Sörensen aus meinem Leben. Ich hörte nie mehr etwas von ihm. Aber an jenem Tag, als ich an seiner Schulter weinte, fühlte ich, ohne es zu verstehen, zum ersten Male, daß es Menschen gibt, die einsam sind. Und dass es besonders schwer ist, allein und einsam zu sein an Weihnachten.

 

Liebe Freunde und Besucher,

mit dieser Geschichte verabschiede ich mich in diesem Jahr von Weihnachten.

Herzliche Grüße Elke

 

 

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Hohe Nacht der klaren Sterne…

 
 

 

 

 

Hohe Nacht der klaren Sterne
(Eine deutsche Weihnachtsgeschichte von Ernst Röhl)

Als die Zwillinge zweieinhalb waren, feierten wir das Fest der Familie noch friedlich und gemütlich. Unsere kleine Dolli hüpfte in feuchten Pampers immer um die Nordmanntanne rum und jubelte: "Einmachbaum! Einmachbaum!" Oma war unheimlich stolz auf Dollis sprachliche Fortschritte. Opa strahlte mit den Kerzen um die Wette. Unser kleiner Olli spiegelte sich in den silbrigen Weihnachtsbaumkugeln und betrachtete selbstverliebt seine ins Gigantische verformte Knollennase. Den Sack mit den Geschenken hatte der Einmachmann heimlich vor der Wohnungstür abgestellt. Gesehen hatte ihn keiner, aber er musste wohl dagewesen sein, denn plötzlich hatte es geläutet. "Das isser!" rief Opa. Die Kinder erstarrten. Im Treppenhaus jedoch stand, wie bestellt und nicht abgeholt, nur ein einsamer Gabensack herum.

"Kinder", rief die Mutti, "kommt schnell, der Einmachmann war da!"

Als die Zwillinge dreieinhalb waren, nannten auch sie den Einmachmann Weihnachtsmann und begannen, wie der Einzelhandel, schon Mitte August Knecht Ruprechts Erscheinen entgegenzufiebern. Darum hatten wir keine Wahl: Wir mussten ihn unbedingt auftreten lassen, leibhaftig, höchstpersönlich. Für diese Rolle engagierten wir einen begabten Volkskünstler, nämlich Onkel Andreas. Tante Annelie hatte sich gerade erst von ihm scheiden lassen, und Onkel Andreas war, wie sich bald herausstellte, über den Trennungsschmerz noch nicht hinweg. Um ihn auf weihnachtliche Gedanken zu bringen, beschaffte ich einen Purpurmantel mit Kapuze sowie einen schlohweißen Wallebart. Die Rute stammte komplett aus dem Stadtparkgebüsch. In der Vorweihnachtszeit übten unsere Zwillinge Lieder ein, mit denen sie dem Weihnachtsmann für seine vielen, vielen Geschenke danken wollten. Unsere Dolli entschied sich für den Titel: "Oh Tannenbaum, Oh Tannenbaum…", Olli für das Volkslied: "Heute hau’n wir auf die Pauke, und wir machen durch bis morgen früh."

Am Heiligen Abend stieg die Spannung ins Unerträgliche, und zwar schon lange vor dem Aufstehen. "Wann kommt er?" fragten die Kinder alle fünf Minuten. "Wann kommt er denn endlich?"

"Der Weihnachtsmann", argumentierte ich, "hat schrecklich viel zu tun. Er muss ja nicht nur euch beide bescheren, sondern außerdem noch viele Millionen andere Kinder."

Zu Tode betrübt blickten die beiden von tief unten zu mir herauf, und ihre Augen füllten sich mit heißen Tränen.

Und tatsächlich, nach Einbruch der Dämmerung pochte es laut und vernehmlich an der Wohnungstür. Die Zwillinge flitzten ins Wohnzimmer und suchten Schutz hinter dem Lichterbaum. Ich öffnete. Der Weihnachtsmann in seinem Purpurmantel taumelte herein und grölte aus vollem Halse ein altehrwürdiges Weihnachtslied. Die Melodie stimmte einigermaßen, der Text aber war nur bedingt jugendfrei. Er stammte aus der Feder von Onkel Andreas, und die erste Strophe lautete folgendermaßen:
Alle Jahre wieder
kommt deher Weihnachtsmann,
Frauen, schliesst das Miedeher,
rettehe sich, wer kann…

Mal abgesehen davon, dass dieser Weihnachtsmann absolut unmusikalisch war, zeichnete ihn die Stimmkraft eines Bayreuther Heldentenors aus, und außerdem hatte dieser Himmelhund eine Fahne wie tausend besoffene Russen. Sogar die Kerzen begannen erschrocken zu flackern. Hastig pusteten wir sie aus, um einer Feuersbrunst vorzubeugen.

"Der eine", lallte der Weihnachtsmann, "liebt Rembrandt, der andere liebt Weinbrand, und man wird doch wohl mal fragen dürfen, ob der liebe, gute Weihnachtsmann in diesem Haushalt nicht endlich mal einen kleinen Absacker kriegen könnte!"

"Leider nein", sagte ich. "Aber was ich dich fragen wollte, lieber Weihnachtsmann: Wo ist eigentlich dein lieber Sack mit den Geschenken für die lieben Kinder?"

Der Weihnachtsmann hielt inne, tastete mit der linken Hand nach der rechten Schulter, mit der rechten Hand nach der linken Schulter, wurde aber weder hier noch da fündig und brüllte mit größter Lautstärke: "Ach, du Scheiße!"

Die Kinder gingen hinter dem Opa in Deckung.

"Oh Gott, oh Gott", barmte die Oma, "wo sind wir bloß hingeraten – ein Weihnachtsmann, der den Sack in der Kneipe vergisst!"

Doch es kam noch schlimmer. Statt sich Asche aufs Haupt zu streuen, ging der Weihnachtsmann in die Offensive und belegte mich mit linksextremistischen Anwürfen und Anschnauzern: "Weissu, wassu bist? Eine Gesässvioline bissu! Ein Erfüllungsgehilfe des kapitalistischen Konsumterrors…" So hatte ich mir eine anständige deutsche Weihnacht nun wirklich nicht vorgestellt. Am liebsten hätte ich diesen Unterschicht-Nikolaus erwürgt. Die Mutti hielt sich die Ohren zu. Oma hielt sich die Augen zu. Opa schüttelte das Haupt. Und die Kinder fürchteten sich sehr.

Als sie viereinhalb waren, hatte Onkel Andreas schon lange Hausverbot. "Diesmal muss der Papa selber ran", entschied meine Frau. Mit erhobener Schwurhand versprach ich, dass es weitere Pleiten nicht geben werde. "Du weißt, Brigitte, Weihnachten war ursprünglich ein germanisches Fest – das Fest der Sonnenwende. Unsere Ahnen begingen es mit Sinngebäck und Lichtersprüchen: Grünt ein Tännlein irgendwo tief im Wald verborgen, macht die Herzen frei und froh wie ein lichter Morgen…"

Sie gab mir für die patriotisch-wertkonservative Ausgestaltung des Julfestes freie Hand. Unverzüglich beschaffte ich die passenden Geschenke: einen Plüsch-Wotan für Dolli, für Olli eine Landsknechtstrommel, für die Mutti einen roten Pullover mit schwarz-gelbem Brustring, für Oma schwarz-rot-goldene Pulswärmer, für Opa als Hörbuch Hitlers "Mein Kampf", gelesen von Wolfgang Schäuble. Und spätestens seit der Fussball-Weltmeisterschaft war mir völlig klar, dass die zeitgemäße Jultanne nicht allein mit schwarzen, roten und goldenen Kugeln, sondern außerdem mit Winkelelementen und Lametta in den Farben schwarz-rot-geil geschmückt und anstelle einer popligen Christbaumspitze von einem funkelnden Bundesadler gekrönt werden musste. Die Kinder studierten, von der Mutti auf der Blockflöte begleitet, ein Weihnachtslied ein, ohne das eine deutsche Weihnacht keine deutsche Weihnacht sein kann: "Hohe Nacht der klaren Sterne…"

Eigentlich konnte gar nichts mehr schief gehen. Der Weihnachtsmann war nüchtern wie tausend anonyme Alkoholiker. Eine Larve verlieh meiner majestätischen Erscheinung den Ausdruck von Milde und Güte. "Von draus’ von Eberswalde komm’ ich her", sprach ich mit konspirativ verstellter Stimme. Die Kinder spitzten die Ohren. Sie musterten den Weihnachtsmann aus Eberswalde mit gesundem Misstrauen. Irgendetwas kam ihnen bekannt vor, irgendetwas war ihnen verdächtig, und mir wurde allmählich heiß unter Larve und Purpurmantel.

Dann fasste sich unsere Dolli ein Herz. "Der Weihnachtsmann", flüsterte sie atemlos, "der spricht ja genau wie Papi!"

"Er hat Papis Gummistiefel an!" rief Olli, der olle Petzer. "Und Papis grüne Gartenhandschuhe auch!"

"Au weia!" sagte Dolli und nagte an ihrer Unterlippe. Ich schwitzte Blut und Wasser.

"Wo ist Papi überhaupt?" fragten beide wie aus einem Munde. "Wo isser? Warum kommt er denn nicht?"

"Keine Ahnung", muffelte ich kleinlaut, "dafür bin ich nicht zuständig, ich soll hier nur den Gabensack abliefern."

Dann ergriff ich die Flucht und tauchte fünf Minuten später im Kostüm des biederen Familienvaters fröhlich pfeifend wieder auf. Die Zwillinge raschelten in einem Riesenhaufen bunten Geschenkpapiers und packten immer noch mehr Päckchen aus. Feindselig, geradezu hasserfüllt musterten sie mich. Auch die Oma schüttelte missbilligend das Haupt. "Einmachmann!" zischte sie in meine Richtung. Unter diesen Bedingungen fiel mir nichts Besseres ein, als die Hände überm Kopf zusammenzuschlagen und mich hemmungslos zu wundern: "Was ist los, Kinder, war der Weihnachtsmann etwa schon da?"

Auch die Mutti war von mir maßlos enttäuscht: "Gib dir keine Mühe, Sportsfreund! Sie sagen, Onkel Andreas hätte ihnen viel, viel besser gefallen!"

 

 

Weihnachtliche Grüße Elke 

 

 

 

 

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Advent im Bayrischen Wald…

 

 

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Advent im Bayrischen Wald:

Eine kleine Weihnachtsgeschichte vom Huber Seppi, einem 10-jährigen Jungen aus dem Unterland Bayerns.

Der Adpfend ist de schönste Zeit im Winta.
De meisten Leit habm im Winta a Grippe. De is mit Fieber.
Mir hom a oane, owa de is mit Beleichtung und man schreibst mit ´K´.
Drei Wocha bevor´s Christkindl kimmt, stellt da Pappa de Kripp´m im Wohnzimma auf und mei kloane Schwesta und i derma mithelfa.

Kripp´m san langweile.
Owa de unser ned, wei mia habm mordstolle Figurn drin. I hob amoi an Josef und s´Christkindl auf´n Ofa g´stellt, dass ses sche warm habm – und des war eahna z´hoass. S´Christkindl is schwarz worn und an Josef hats in lauta Trümma zrissn. Oa Fuaß vo eahm is bis in Platzldoag g´flogn und des war koa schöna Anblick. Mei Mamma hat mi g´schimpft und g´sogt, das ned amoi de Heiligen vor meiner Bledheit sicha sand. Wenn d´Maria ohne Mo und ohne Kind herumsteht, schaugst ned guat aus.
Owa i hob Gott seidank vej Figurn in meina Spuikistn – und da Josef is jetzt da Donald Duck. Ois Chistkindl woit i an Asterix nehma, wai der so kloa is, daß er in den Fuadertrog paßt.
Owa da hot d´Mama g´sogt, ma ko doch ois Chistkindl koan Asterix hernehma, do is ja no as verbrennte Christkindl bessa. Es is zwar schwarz, owa immerhin no a Christkindl.
Hintan Christkindl stehnan zwoa Oxn, a Esl, a Nilpferd und a Brontosaurier. Des Nilpferd und den Saurier hob i hig´stellt, wei da Ox und da Esl warn ma z´langweili.
Links neba den Stoi kemman grod de heilign drei König daher. Oa König is an Papa im letzten Adpfend beim Putzn owe g´foin und er war total hi. Jetzt hama nur mehr zwoa heilige Könige und an heiligen Batman als Ersatz.
Normal homand de heiligen Könige an haufa Zeig für´s Christkindl dabei, nämlich Gold, Weihrauch und Pürree – oda so ähnlich … Vo de unsan hod oana anstatt Goid a Kaugummipapierl dabei, des glänzt so schö. Da anda hot a Marlboro in da Hand, wei ma koan Weihrauch ham. Owa de Marlboro raucht a schö, wenn mas ozündt. Da heilige Batman hat a Pistoin dabei. Des is zwar koa G´schenk füa a Christkindl, owa damit konn er´s vom Saurier beschütz´n.
Hinta dene drei Heilige san a por rotheitige Indiana und a kaasiga Engl. Den Engl is a Fuaß obbrocha, drum haman auf a Motorradl g´setzt, daß er si leichta tuat. Mit´n Motorradl kann er fahrn, wenn er grod net fliagt.
Rechts neban Stoi habma a Rotkäppchen hig´stellt. Si hod a Pizza und drei Weißbier füa d´Oma dabei. An Woif hama ned, drum lurt unta am Baam a Bummerl ois Ersatzwoif viara.
Mehr steht in unsara Kripp´m ned drin, owa des reicht a. Auf d´Nacht schoit mas Liacht ei und dann is unsa Kripp´m erscht so richte schö. Mia sitz ma olle do und sing ma Liarda vom Adpfend. Manche gfoinma, owa de meistn san ma z´luasat.

Mei Opa hot ma amoi a Gedicht vom Adpfend glernt, du des geht so:
Adpfend, Adpfend, da Bärwurz brennt,
erscht dringst oan, dann zwoa, drei, vier,
dann hauts´te mit dem Hirn an d´Tür.
Obwohl des Gedicht recht sche is, hot d´Muata gsogt, das i mir´s ned merka deaf.

Bis ma schaut, is da Adpfend voabei und d´Weihnacht a und mit dem Johr geht´s dahi. D´Gschenk san auspackt und man griagt vor Ostern nixmehr, höx´tns an Geburtstag.

*unbekannt*

 

 

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  Ich wünsche Euch noch eine schöne Adventzeit…

Herzliche Grüße Elke

 

 

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Am Sonntag geht es los! Aber ich brauche noch mehr Material…

 
 
 Baader-Meinhof und ich...
Originalkarikatur s. unten
 
 

Am Sonntag geht es los!!!

 

Liebe Freunde und Besucher ich möchte mich an dieser Stelle schon mal vorab bedanken, dass Ihr mir Eure Berichte, Beschreibungen, Meinungen und Erlebnisse zugeschickt habt.

Aber es sind noch zu wenige!!! Bitte kommt mal in die Hufe und kramt in Eurem Gedächtnis nach, fragt Eltern, Tanten Onkels oder wen auch immer, wie sie die Zeit erlebt haben oder vielleicht sogar ein Schlüsselerlebnis in Verbindung der Baader-Meinhof Gruppe gehabt haben. Es wäre einfach toll, wenn ich eine etwas größere Serie mit Eurer Hilfe daraus machen könnte. Neben dem Wunsch, dass alle Menschen gesund und glücklich leben können ist mir diese Serie sehr wichtig.

Nun kommt schon, gehört habt Ihr doch alle von der Zeit und über die Baader-Meinhof Gruppe und ihre Machenschaften, Euch Eure Gedanken gemacht. Wer nicht genannt werden will dessen Namen lasse ich weg und die anderen werde ich gerne mit Namen und Link zu seiner Seite erwähnen. Ich werde nichts an Euren Berichten ändern, sie so einsetzen wie Ihr sie schreibt, höchstens die Schrift, wenn sie sehr verschnörkelt sein sollte, was nicht so in mein Blogbild passt.

Jetzt steht das Wochenende bevor und da habt Ihr doch sicher ein wenig Zeit über Euren Schatten zu springen und die Feder mal ein wenig zu schwingen…

Wie ich bereits erwähnte ist es ein großer Wunsch meinerseits auf diese Weise die Gefahren die von solchen radikalen Gruppen ausgehen, aufzuzeigen. Die Zeit wiederholt sich und ich denke gerade jetzt ist es angebracht ein solches Thema anzusprechen.

Gerne könnt Ihr auch wenn es Euch mehr liegt ein Gedicht über die Zeit schreiben und wenn der ein oder andere noch Bildmaterial hat,  dieses hinzuzufügen. Meinungen zu einzelnen Aktionen oder Mitgliedern der RAF sind ebenso erwünscht – einfach alles was Euch dazu einfällt.

Es gibt nur eine Beschränkung: Ich setze keine Gewalt verherrlichen Beiträge ein, unterstütze keinen Aufruf für rechts- oder linksradikale Gruppen.

ICH GLAUBE NICHT AN WUNDER, ABER ICH GLAUBE AN EURE HILFE UND UNTERSTÜTZUNG

In diesem Sinne schreibt was das Zeug hält… und sendet es mir als Nachricht oder in Form einer E-Mail…

 

s

Herzliche Grüße Elke

 

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Der Gedanke…

 

 

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Der Gedanke…

Der Gedanke schwebte über die Erde und suchte einen Platz, um auszuruhen. Er ließ sich auf einer Blüte nieder. Doch sie schwankte nur im Winde und überschüttete ihn mit Blütenstaub. So verließ er sie.
Er fand eine Ameise. Doch sie hielt plötzlich inne. So wie sie vorher unermüdlich gesammelt und geschleppt hatte, so verfiel sie in ein endloses Grübeln, rührte sich nicht mehr und verhungerte.
Der Gedanke flog weiter und fand ein Wesen, welches auf dem Boden hockte und lustlos Dinge anstieß, aufhob und sie wieder fallen ließ.
"Nimm mich auf!", sagte der Gedanke. "Als Belohnung werde ich dir die Lust schenken, die Freude und den Genuss."
So zog der Gedanke in das Wesen ein und nannte es Mensch. Der Mensch sah sich um, und alles, was er fand und tat, bereitete ihm Lust. Er freute sich an den Blumen. Er genoss den Anblick der Wolken. Er liebte es, umherzugehen und innezuhalten. Er aß mit Freude, und trank das Wasser mit Lust.
Doch er genoss es auch, die Blumen zu zertrampeln, das Wasser zu verschmutzen und die Tiere zu fangen und zu quälen.
Da gebot ihm der Gedanke Einhalt: "Ich werde dir den Zweifel geben, damit du bereit bist, über alles, was du tust und über alles, was du lässt, dir Rechenschaft abzulegen."
Doch bald saß der Mensch wieder auf dem Boden, zerrissen zwischen dem, was er tun wollte, und der Furcht davor, etwas zu zerstören, ängstlich bemüht, alles zu vermeiden, was er nicht ausführlich bedacht und vorhergesehen hatte.
"Das ist nicht gut", sagte der Gedanke. "Als ich dich traf, warst du lustlos und ohne Ziel. Doch jetzt weißt du, was Lust ist, und versagst sie dir aus Angst, dein Ziel zu verfehlen. So will ich dir die Hoffnung geben, die dich aus der erstarrten Umklammerung von Lust und Zweifel befreien soll!"
Und so richtete sich der Mensch wieder auf, sammelte und baute, plante und schuf sich eine Welt, von der er hoffte, dass sie ihm zur Lust gereichen werde. Er sammelte Blumensamen, säte und hoffte, sich an ihrem Duft und ihrer Schönheit zu laben, er ersann Speisen und Spiele. Doch er konnte die Zeit nicht vergessen, wo er nur Lust empfand, wo alles, was er tat, ihm Freude bereitete, wo er die Welt genoss, ungetrübt und nicht angenagt von Zweifel. Die Hoffnung schwand, dass es, so sehr er sich auch mühte, je wieder so sein würde. Der Zweifel drohte, die Hoffnung wieder zu ersticken, und der Mensch schien immer mehr in Trübsal zu versinken. Jedes Misslingen schien ihm ein Zeichen, jeder Schmerz brannte sich ihm in die Seele und jedes Scheitern ließ ihn verzweifeln. Die Hoffnung erkrankte und verwandelte sich in Sehnsucht.
Da schaute ihn der Gedanke ein letztes Mal an und sagte: "Ich werde dir eine letzte Gabe schenken. Du sollst vergessen können, damit die Hoffnung nicht stirbt und die Freude ungetrübt sein kann."

Und der Mensch vergaß den Gedanken

~Unbekannt~

 

Herzliche Grüße Elke

 

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Das Märchen vom Schmetterling…

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Das Märchen vom Schmetterling

nach Hans Christian Andersen
frei nacherzählt von Inga Schnekenburger

Heute bin ich beim Durchstöbern einer Lyrikseite auf dieses Märchen von Hans Christian Andersen gestoßen und weil ich Märchen sehr liebe und bekennen muss, dass ich dieses noch nicht kannte, wollte ich es Euch hier vorstellen, in der Hoffnung gegen kein Urheberrecht zu verstoßen. Sollte dies doch der Fall sein, dann bitte um Bescheid. Ich werde es in dem Fall selbstverständlich sofort entfernen.

Es war einmal ein wunderschöner gelber Schmetterling, der wollte heiraten. Es war Juni und die Blumen im Garten waren alle von besonderem Reiz. Er flatterte durch den Garten und sah sich um. Zuerst besuchte er eine kleine strahlend blaue Blume. Der Schmetterling war von der Farbe fasziniert – das war kein gewöhnliches Blau! Es war das herrlichste Blau, das er je gesehen hatte, spielte ganz leicht ins Violette.
Aber der Schmetterling zögerte mit dem Heiratsantrag. Die Verwandtschaft war ihm zu groß – Hunderte von Schwestern, Tanten und Brüdern – nein , er wollte sich erst noch im Garten weiter umschauen. "Aber eine so schöne blaue Farbe sollte meine Braut schon haben" dachte der Schmetterling. Am nächsten Tag wollte er weitersuchen.

Der Schmetterling hatte keine Augen für die roten, gelben und rosafarbenen Blumen, er suchte eine blaue Blume. Allein sollte sie sein, nicht diese große Verwandtschaft haben wie das Männertreu-Blümchen! Da sah er am Rande des Gartens, umgeben vom Gräsern und Kräutern, eine blaue Blume.

Der Schmetterling umgaukelte sie und fragte: "Wie heißt Du?" – "Mein Name ist Iris" – "Du hast aber einen schönen Namen, Iris, aber Du bist wohl noch SEHR jung? Weißt Du, ich suche eine Blume zum Heiraten, ich finde dich wunderschön, aber Du bist zu jung für mich!" – Und der Schmetterling flatterte davon.

"Naja, dachte er, es muss ja nicht unbedingt eine blaue Blume sein. Aber sie müsste ein Alter haben, das zu mir passt." Und er flatterte im Garten herum auf der Suche nach einer gereiften Blumen-Dame.

Im Gemüsebeet des Gartens sah er sie: Sie war weiß und voll erblüht. Eine sehr schöne Erbsenblüte. Sie war bestimmt die richtige, nicht so ein junges Ding wie die Iris. Gerade wollte er sie fragen, ob sie ihn heiraten wolle, da sah er ihre Schwester. Die Schwester war ganz vertrocknet und hing an einer kleinen Erbsenschote wie ein Anhängsel.

"Guten Tag, schöne Frau. Ich finde Sie bewundernswert. Aber sagen Sie, Ihre Schwester sieht etwas merkwürdig aus." – "Ach, sagte die Erbsenblüte," Das ist bei uns Erbsen so, morgen sehe auch ich so aus, meine Schwester ist nur einen Tag älter als ich." O, das gefiel dem Schmetterling gar nicht! Er verabschiedete sich höflich und erzählte nichts vom Heiraten.

Traurig flatterte er durch den Garten. Eine gelbe Blume nickte ihm freundlich zu und lächelte ihn an, aber er hatte keine Augen für sie. Der Schmetterling war in Gedanken. "Also meine Braut darf keine zu große Verwandtschaft haben, soll nicht zu jung und nicht zu alt sein – ach, ich werde schon eine finden! Morgen suche ich weiter!"

Am nächsten Morgen, es war der achte Juni inzwischen, suchte er weiter nach einer Braut.

Die Farbe war ihm nicht mehr so wichtig, das Alter war ihm auch nicht mehr so wichtig, aber allein für sich haben wollte er sie schon. Auf dem Weg durch den Garten lächelte ihm wieder eine schöne gelbe Blume zu, aber er sah sie nicht, sie war klein und unscheinbar.

Der Schmetterling steuerte auf eine ganz besonders reizende rosafarbene Blume zu, umgaukelte sie und war sehr entzückt. Alles an der Blume gefiel ihm sehr. Er kam näher und sagte: "Du bist sehr schön. Ich möchte Dich fragen, ob Du mich heiraten willst!" Aber als er so ganz nah bei der Blume war, sah er eine kleine Tochter, die in der Blume war.

Die Blume sagte: "Das ist meine Tochter. Wenn Du mich heiratest, musst Du sie adoptieren und ihr ein guter Vater sein!" – "Aber das traue ich mir nicht zu!" sagte der Schmetterling – sei mir nicht böse, aber das ist mir zu viel Verantwortung!"

Und schnell flatterte er fort. "Morgen ist auch noch ein Tag" sagte er sich, morgen werde ich weitersuchen!"

Am nächsten Morgen, es war der neunte Juni inzwischen, suchte er weiter nach einer Braut. Die Farbe war ihm nicht mehr so wichtig, das Alter war ihm auch nicht mehr so wichtig, aber allein für sich haben wollte er sie schon.
Auf dem Weg durch den Garten lächelte ihm zum vierten Mal eine schöne gelbe Blume zu, aber er sah sie nicht, sie war klein und unscheinbar. Der Schmetterling steuerte auf eine ganz besonders reizende hellviolettfarbene Malvenblüte zu, umgaukelte sie und war sehr verliebt. Alles an der Blume gefiel ihm sehr.

Er kam näher und sagte: "Du bist sehr schön. Ich möchte Dich fragen, ob Du mich heiraten willst!" Die Blume sagte: "Das ist nicht möglich. Ich habe schon einen Bräutigam". Und als sie das gesagt hatte, brummte es in der Luft und es kam eine wunderschöne dunkle Biene herangeflogen. Die Malvenblüte freute sich sehr über den Besuch und die Biene wurde über und über mit Blütenstaub eingepudert und wurde fast so hellviolett wie die Blume.

Der Schmetterling sah das und wurde fast neidisch – "Ach, so eine Braut möchte ich auch haben, die auf mich wartet und mich freudig begrüßt, wie schön muss das sein." Und er fühlte sich einsam und flatterte fort. "Morgen ist auch noch ein Tag, da werde ich einen Ausflug machen und mir einen anderen Garten ansehen. Hier gibt es wohl keine Braut für mich."

Am nächsten Morgen, es war inzwischen der zehnte Juni, wollte er den Garten verlassen, um in die Stadt zu flattern. In der Nähe des Gartentores wuchs die kleine gelbe Blume. Sie war jetzt etwas größer geworden und viel schöner, sie war nämlich in den gelben Schmetterling verliebt.

Sie fasste allen Mut zusammen und fragte: "Willst du uns verlassen?" Dabei strömte sie einen zarten Duft aus und strahlte und lächelte ihn an. Aber der Schmetterling war in Reise-Stimmung und hatte keine Zeit. Er antwortete: "Ich fliege in die Stadt, hier gibt es wohl keine Braut für mich." Da wurde die kleine gelbe Blume ganz traurig.

Der Schmetterling machte in der Stadt beim ersten Haus Station. Einen Garten gab es nicht, aber so braune Kästen aus glattem Material, sie sollten wohl Erde vortäuschen. In dem Kasten wuchs eine Petunie. Sie war nicht zu alt und nicht zu jung, sie hatte keine Tochter und es war kein Bräutigam zu sehen, die Verwandtschaft war überschaubar. Und sie sah reizend aus. "Hat sich der Ausflug in die Stadt wohl doch gelohnt" frohlockte der Schmetterling.

Er fragte die Petunie: "Möchtest du mich heiraten?" – "Aber siehst du denn gar nicht, dass ich schon verheiratet bin?" fragte ihn die Petunie. "Hier, mein eiserner Gefährte, das ist mein Mann." – "Oh, diese Blumen sind wohl zu viel mit den Menschen zusammen, leben in kleinen Kästen statt in Erde und haben von Menschen gemachte Partner.

Und überhaupt – hier duftet es ja gar nicht!" Und da erinnerte er sich an die kleine gelbe Blume und plötzlich wurde ihm klar, dass sie ihn so freundlich angelächelt hatte und dass sie auf ihn warten würde. Ganz schnell verließ er die Stadt wieder und kam in den Garten zurück.

Und als er zum Garten kam, sah er die kleine gelbe Blume in der Nähe des Gartentores. Sie sah sehr traurig aus und ließ ihr kleines Köpfchen hängen. Der Schmetterling sah sie und fasste eine große Zuneigung zu der kleinen Blume. "Hallo, da bin ich wieder!" Und als die Blume ihn sah, blühte sie auf der Stelle auf, da wusste der Schmetterling, wie gern sie ihn hatte.

"Liebe kleine Blume, ich bin schon lange unterwegs, um eine Braut zu suchen, aber jetzt weiß ich, dass ich eigentlich nur dich heiraten möchte!" – "Ja", sagte die Blume, "ich habe schon lange auf dich gewartet, ich will dich auch gern heiraten!"

Und sie feierten Hochzeit, und die Gärtnerin, die gerade vorbeiging, fragte sich: "Ist das eine Blume, die aussieht wie ein Schmetterling oder ist das ein Schmetterling, der sich vervielfacht hat und aussieht wie eine Blume? Aber wir wissen es – es war die Hochzeit von dem gelben Schmetterling und der gelben Blume. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute!

 

Herzliche Grüße Elke

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Die Schöpfung…

 

 

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Die Schöpfung.

 

 

Gott erschuf den Esel und sagte zu ihm:

„Du bist ein Esel. Du wirst unentwegt von morgens bis abends arbeiten und schwere Sachen auf den Rücken tragen. Du wirst Gras fressen und wenig intelligent sein. Du wirst 50 Jahre leben.“

 

Darauf entgegnete der Esel: „50 Jahre so zu leben ist viel zu viel, gib mir bitte nicht mehr als 30 Jahre.“

 

Und so war es.

 

Dann erschuf Gott den Hund und sprach zu ihm: „Du bist ein Hund. Du wirst über die Güter der Menschheit wachen, deren ergebenster Freund du sein wirst. Du wirst das essen, was der Mensch übrig lässt und 25 Jahre leben.“

 

Der Hund antwortete: “Gott, 25 Jahre so zu leben ist viel zu viel, bitte gib mir nicht mehr als 10 Jahre.“

 

Und so war es.

 

Dann erschuf Gott den Affen und sprach: „Du bist ein Affe und sollst von Baum zu Baum schwingen und dich verhalten wie ein Idiot. Du wirst lustig sein, und so sollst du für 20 Jahr leben.“

 

Der Affe sprach: „Gott, 20 Jahre als Clown der Welt zu leben, sind zu viel. Bitte gib mir nicht mehr als 10 Jahre.“

 

Und so war es.

 

Schließlich erschuf Gott den Mann und sprach zu ihm: „Du bist ein Mann, das einzige rationale Lebewesen, das die Erde bewohnen wird. Du wirst deine Intelligenz nutzen, um dir die anderen Geschöpfe Untertan zu machen. Du wirst die Erde beherrschen und für 20 Jahr leben.“

 

Darauf sprach der Mann: “Gott, Mann zu sein für nur 20 Jahre ist nicht genug. Bitte gib mir die 20 Jahre, die der Esel ausschlug, die 15 Jahre des Hundes und die 10 Jahre des Affen.“

 

Und so sorgte Gott dafür, dass der Mann 20 Jahre als Mann lebt, dann heiratet und 20 Jahre als Esel von morgens bis abends arbeitet und schwere Lasten trägt. Dann wird er Kinder haben und 15 Jahre wie ein Hund leben, das Haus bewachen und das essen, was die Familie übrig lässt. Dann, im hohen Alter, lebt er 10 Jahre als Affe, verhält sich wie ein Idiot und amüsiert seine Enkelkinder.

 

Und so ist es noch heute.

-unbekannt-

 

Herzliche Grüße Elke

 

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Einfach mal zum Nachdenken…

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Einfach mal zum Nachdenken …

Mein bester Freund öffnete die Kommodenschublade seiner Ehefrau und holte ein in Seidenpapier verpacktes Päckchen heraus. Es ist nicht irgendein Päckchen, sondern ein Päckchen mit Unterwäsche darin. Er warf das Papier weg und betrachtete die Seide und die Spitze. "Dies kaufte ich, als wir zum ersten Mal in New York waren. Das ist jetzt 8 oder 9 Jahre her. Sie trug es nie. Sie wollte es für eine besondere Gelegenheit aufbewahren. Und jetzt, glaube ich, ist der richtige Moment gekommen!" Er näherte sich dem Bett und legte die Unterwäsche zu den anderen Sachen, die von dem Bestattungsinstitut mitgenommen wurden. Seine Frau war gestorben.
Als er sich zu mir umdrehte, sagte er: "Bewahre nichts für einen besonderen Anlass auf! Jeder Tag den du lebst, ist ein besonderer Anlass." Ich denke immer noch an diese Worte …. sie haben mein Leben verändert. Heute lese ich viel mehr als früher und putze weniger. Ich setze mich auf meine Terrasse und genieße die Landschaft ohne auf das Unkraut im Garten zu achten. Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und wenig er Zeit bei der Arbeit. Ich habe begriffen, dass das Leben eine Sammlung von Erfahrungen ist, die es zu schätzen gilt. Von jetzt an bewahre ich nichts mehr auf. Ich benutze täglich meine Kristallgläser. Wenn mir danach ist, trage ich meine neue Jacke, um in den Supermarkt zu gehen. Auch meine Lieblingsdüfte trage ich dann auf, wenn ich Lust dazu habe. Sätze, wie z.B. "Eines Tages …" oder "An einem dieser Tage …" sind dabei, aus meinem Vokabular verbannt zu werden. Wenn es sich lohnt, will ich die Dinge hier und jetzt sehen, hören und machen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Frau meines Freundes gemacht hätte, wenn sie gewusst hätte, dass sie morgen nicht mehr sein wird (ein Morgen, das wir oft zu leicht nehmen). Ich glaube, dass sie noch ihre Familie und enge Freunde angerufen hätte. Vielleicht hätte sie auch ein paar alte Freunde angerufen, um sich zu versöhnen oder sich für alte Streitigkeiten zu entschuldigen. Der Gedanke, dass sie vielleicht noch chinesisch essen gegangen wäre (ihre Lieblingsküche), gefällt mir sehr. Es sind diese kleinen unerledigten Dinge, die mich sehr stören würden, wenn ich wüsste, dass meine Tage gezählt sind. Genervt wäre ich auch, gewisse Freunde nicht mehr gesehen zu haben, mit denen ich mich "an einem dieser Tage" in Verbindung hätte setzen wollen. Genervt, nicht die Briefe geschrieben zu haben, die ich "an einem dieser Tage" schreiben wollte. Genervt, meinen Nächsten nicht oft genug gesagt zu haben, wie sehr ich sie liebe. Jetzt verpasse, verschiebe und bewahre ich nichts mehr, was uns Freude und Lächeln in unser Leben bringen könnte. Ich sage mir, dass jeder Tag etwas Besonderes ist … jeder Tag, jede Stunde sowie jede Minute ist etwas Besonderes.

-unbekannt-

Herzliche Grüße Elke

 

 

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